Wettbewerb Wohnen „Athora“ in München – 3. Preis

Der Realisierungswettbewerb beinhaltet die Restrukturierung eines Wohngebäudes im Münchner Stadtteil Lehel sowie seine Ergänzung durch einen Neubau.

Die Situation entlang der Liebherr- und Thierschstraße verlangt unserer Meinung nach weniger nach einem großen und auffälligen architektonischen „Wurf“, als vielmehr nach einer sensiblen Bebauung, die die historischen Gegebenheiten und die komplexen Grundstücksverhältnisse im Innenhof berücksichtigt. Die unterschiedlich ausgeformten Neubauteilen sollen sich ganz selbstverständlich in die klein parzellierte Baustruktur insbesondere des Innenhofs einfügen.

Die vorgeschlagene straßenbegleitende Bebauung zeichnet sich deshalb durch eine behutsame Herausarbeitung der historischen Qualitäten der denkmalgeschützten Blockrandbebauung aus, ohne diese zwingend in allen Teilen auf den Originalzustand zurückzuführen.

Für das Gebäude Liebherrstraße 5 bedeutet das, dass wir wesentliche Elemente der historischen Fassade wiederherstellen, ausgehend von der Anhebung der Traufe um 1m auf die ursprüngliche Höhe bis hin zur Rekonstruktion der zwei Giebel. Einzig die Dachgauben verweisen in ihrer schlichten modernen Form auf die Neuinterpretation des Ensembles und schaffen einen fließenden Übergang zum Gebäude Thierschstraße 11. Auch in diesem Gebäudeteil wird der historische Giebel wiederhergestellt.

Der Neubau Thierschstraße 15-17 nimmt die Fassadentypologie der denkmalgeschützten Gebäude auf mit ihren industriell anmutenden, stattlichen Fensterflächen und einem verhältnismäßig geringen Wandanteil, was aus der früheren gewerblichen Nutzung herrührt.  Auch der Neubau folgt diesen Gestaltungsregeln und löst die Außenwand in ein robustes mineralisches Rahmenwerk mit dahinter liegenden großzügigen Loggien auf. Gestaltprägend sind hier die vier großen mit Dachflächenfenstern kombinierten Gauben, die wie Vitrinen flächenbündig in das Rahmenwerk eingesetzt werden.

Mit Rücksicht auf die eher beengten Grundstücksverhältnisse im Blockinnenbereich und mit Maßgabe, dass im Kerngebiet 1/2H als Abstandsfläche angewendet werden kann, folgt die Innenhofbebauung im Wesentlichen dem Fußabdruck der Bestandbebauung, auch um die Möglichkeit bestehender Grenzbebauungen ausschöpfen zu können.

Durch die gewählte Gebäudekonfiguration im Blockinnenbereich entstehen drei Hofräume: der ‚Terrassenhof‘, der ‚Grünhof‘ und der ‚Brunnenhof‘; sie werden zum wichtiges Gestaltungskriterium des Quartiers.

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