
Denkmal weiterdenken: Energiewende im Olympiadorf
IDas Olympiadorf München, das als Teil der Anlagen der Olympischen Sommerspiele 1972 erbaut wurde, steht heute vor der Aufgabe, sich im Hinblick auf Klimaschutz und Energieeffizienz für die Zukunft zu rüsten – herausfordernd für ein denkmalgeschütztes Ensemble, das für die UNESCO-Welterbeliste nominiert ist. In einem umfassenden Analyse- und Planungsprozess wurde mit dem Rahmenplan Photovoltaik und Erneuerbare Energien das PV-Potenzial der Dachflächen, Fassaden und Balkone der unterschiedlichen Gebäudetypologien im Olympiadorf hinsichtlich Energieertrag, technischer Voraussetzungen und gestalterischer Anforderungen untersucht. In einem nächsten Schritt stehen die Gestaltungsanforderungen im Fokus. Die einzelnen Dach- und Fassadenkonstruktionen werden daraufhin untersucht, wie sich Belegungsflächen und Solarpaneele technisch und zugleich denkmalschutzkonform sinnvoll integrieren lassen könnten.
Ermittelt wurde die Intensität der Sonneneinstrahlung im gesamten Olympiadorf durch eine Solarpotenzialanalyse mittels 3D-Modell. Insgesamt 65.000 Quadratmeter Dachfläche – das entspricht rund zwei Drittel der Dachflächen – weisen ein hohes bis sehr hohes Solarpotenzial auf und theoretisch könnten etwa die Hälfte der Haushalte mit Solarstrom versorgen. Auch die Nutzung und Speicherung des erzeugten Stroms wird untersucht.
Die Ergebnisse der Studie werden in einem Handbuch veröffentlicht, das als praktische Orientierungshilfe für die Entscheidung, Planung und Umsetzung von PV-Anlagen dient. Diese Analyse ist ein erster Baustein für einen umfassenden Rahmenplan und ein kommunales Denkmalkonzept, das die energetische Sanierung des Olympischen Dorfes und des gesamten Olympiaparks vorantreibt.